· 

Was ist die richtige Kundenansprache: Du oder Sie?

Persönlich oder förmlich im Business?

Eine wichtige Frage, über die sich jede Gründerin bzw. jeder Gründer spätestens beim Start eines Business Gedanken machen wird: Was ist für mein Unternehmen die perfekte Kundenansprache? Wie möchte ich die Zusammenarbeit mit meinen Kund*innen gestalten?

 

  • Möchte ich lieber eine professionelle und förmliche Geschäftsbeziehung aufbauen und dabei das höfliche "Sie" verwenden?
  • Oder strebe ich eine persönlichere Geschäftsbeziehung zu meinen Kund*innen an und verwende daher das etwas vertrautere "Du"?

 

Das ist eine Frage, über die du als Gründer*in oder Selbstständige*r auf jeden Fall gut nachdenken solltest.

 

Vielleicht helfen dir diese Denkanstöße:

  • In welcher Branche hast du dich selbstständig gemacht?
  • Welche Anrede ist dort gängig?
  • Welche Zielgruppe hast du?

 

Zwei Beispiele zum Vergleich:

 

Wenn du dich als Businessfotograf*in selbstständig machst mit dem Ziel, von großen Unternehmen gebucht zu werden, wirst du wahrscheinlich eher die Ansprache "Sie" wählen. Das wirkt seriös und professionell auf die Zielgruppe, die du erreichen möchtest.

 

Bist du hingegen als Babyfotograf*in unterwegs, wirst du die jungen Eltern eher mit einem persönlichen "Du" ansprechen und für dich begeistern.

du_oder_sie_im_business

Ist das "Siezen" aus der Zeit gekommen?

Gute Frage. Hören wir mal kurz auf, über dein Business nachzudenken und schauen wir, wie die anderen es machen:

 

Tatsächlich ist der Trend seit einigen Jahren dahingehend, dass immer mehr große internationale Unternehmen und Konzerne, bekannt auch aus Werbung und TV, uns als ihre Kunden duzen.

 

Vielleicht fragst du dich, warum sie das tun? Ganz einfach. Sie schaffen es so leichter, bei uns ein Gefühl von Nähe und Vertrautheit auszulösen und Zugang in unser Leben zu bekommen, als mit dem förmlicheren und doch etwas distanzierteren "Sie".

 

Als kleines Beispiel möchte ich ein dir bestimmt bekanntes Möbelhaus nennen, das seit Jahren mit diesem Slogan wirbt:
"Wohnst du noch oder lebst du schon?" (Keine Werbung!)

  

Aber macht sich in jeder Branche das "Du" gut?

Nein, das finde ich ehrlich gesagt nicht. Oder möchtest du von den Kundenberater*innen deiner Bank sofort geduzt werden?
Schlimm wäre es natürlich nicht, das stimmt, aber es würde zumindest ein seltsames Gefühl in mir auslösen. Vielleicht auch, weil ich es anders gelernt habe.

Erfahrungen aus meinem Business

Als ich mich 2020 selbstständig gemacht habe, damals noch als "Büroservice Dauscher", wollte ich einen professionellen und seriösen Außenauftritt haben und nutzte daher auf meiner Website das förmliche "Sie". Allerdings ergänzte ich es später mit folgendem Hinweis auf meiner Startseite: "P.S.: Wenn Sie möchten, gerne auch per Du!"

 

Damit war ich anfangs ganz zufrieden und ich sammelte im Laufe der Zeit einige Erfahrungen mit ersten, sehr unterschiedlichen Kund*innen. Ich wurde aktiver in den Sozialen Medien, wo üblicherweise geduzt wird, und entwickelte mein Business Schritt für Schritt weiter.

 

Ungefähr ein Jahr nach meiner Gründung entschied ich mich dann ganz bewusst für das "Du" auf meiner Website. Weil ich mich damit wohler fühlte und ich meine Zielgruppe persönlich ansprechen und für mein Angebot begeistern wollte. Als virtuelle Assistentin arbeitete ich direkt mit meinen Kund*innen zusammen und stand in ständigem Austausch mit ihnen. Ich unterstütze sie in Engpässen und stehe ihnen beratend zur Seite: diese "Nähe" der Zusammenarbeit wollte ich verdeutlichen und war auch mein Hauptbeweggrund, in die persönliche Anrede zu wechseln.

 

ABER: 

Das heißt aber nicht, dass ich sofort mit jeder Kundin bzw. jedem Kunden per Du bin.
Tatsächlich ergibt sich das oft erst im Laufe der Zusammenarbeit. 

Wie finde ich die passende Kundenansprache für mein Unternehmen?

Stehst du noch ganz am Anfang deiner Selbstständigkeit und bist unsicher, was die richtige Kundenansprache für dein Unternehmen ist, kannst du meiner Meinung nach mit dem "Sie" nichts falsch machen.

 

Wenn die Chemie stimmt ergibt es sich im Laufe der Zusammenarbeit oft von alleine, dass man zum "Du" übergeht.

 

Willst du wissen, was mir mal passiert ist?

Ich habe aus Versehen mal einen Kunden, mit dem ich schon über ein paar Wochen gut zusammengearbeitet hatte, am Telefon mit "Du" angesprochen und mich natürlich sofort dafür entschuldigt. Ich weiß jetzt noch, wie unangenehm mir das war! Tatsächlich fand er das aber sehr sympathisch und wir sind gleich beim "Du" geblieben.

 

Mein Fazit:

Ich bin immer noch sehr zufrieden mit dem "Du" und bevorzuge es eindeutig, da es viel persönlicher ist und nicht so distanziert wie das "Sie". Für mich, mein Unternehmen und meine Zielgruppe passt es wirklich gut.

 

ABER:

Auch wenn ich das "Du"  verwende achte ich darauf, mich in der Geschäftskorrespondenz an die gängigen Regeln und Formulierungen zu halten! 

  • Das kann z. B. bei der Anrede ein "Hallo Thomas" statt einem formlosen "Hallo" sein.
  • Auch mit einem "Viele Grüße" oder "Beste Grüße" zum Abschied hinterlässt du einen besseren Eindruck als mit einem "Tschüss" oder "Ciao".
  • "Bitte", "Danke" und ganze Sätze ohne Rechtschreibfehler machen sich immer gut.

 

Denke unbedingt daran:

Business ist Business und nicht Privat!

 

Nimm dir das zu Herzen, wenn du dich für die persönliche Ansprache entschieden hast. Halte dir immer vor Augen, dass du nicht mit Freunden schreibst, sondern mit deinen Kund*innen. Nicht dass du sonst Gefahr läufst, unprofessionell zu wirken. 

 

michaela_dauscher

Autorin:

Hey, ich bin Michaela Dauscher, deine strukturierte Online-Beraterin für ein gut organisiertes Business. Lass mich deine Kollegin sein und dafür sorgen, dass du in deinem Business entspannt den Überblick behalten und deine Zeit effektiv für dein Kerngeschäft nutzen kannst.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0